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 „Trotz Maskenpflicht ist die Abstandsregel das A & O“

Neumünster. Interview mit der Leitenden Amtsärztin Dr. Alexandra Barth vom Fachdienst Gesundheit der Stadt Neumünster:

Seit gut einer Woche gilt die Maskenpflicht in Schleswig-Holstein. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen zu dem Thema?
Dr. Alexandra Barth: „Wenn ich die Menschen beobachte verhalten sich viele sehr umsichtig und diszipliniert.
 Es wird auch Rücksicht aufeinander genommen. Leider gibt es bei den Lockerungen auch wieder Fälle von zu eng beieinander stehenden Menschen.“

Verleiten die Masken die Menschen dazu, sich zu sicher zu fühlen?

Dr. Alexandra Barth: „Trotz der Maskenpflicht ist das Abstandhalten von 1,5 oder noch besser 2 Meter das A & O.
Ohne ausreichenden Abstand sind die Alltagsmasken nur gefährliche Deko.“

Seit vergangenem Wochenende dürfen sich Menschen aus zwei Familien wieder treffen. Wie schätze Sie dies ein?

Dr. Alexandra Barth: „Im Zuge der Lockerungen und für die sozialen Kontakte der Menschen ist dies sehr wichtig, aber auch hier ist Vorsicht geboten und die Abstände sollten bei den Familientreffen eingehalten werden. 
Ein absolut negatives Beispiel war eine kleine Grillparty in Nordfriesland.
Hier feierten sieben junge Menschen, von den zwei an Covid-19 erkrankten.
Da sie aus diversen verschiedenen Familien stammen, ist in so einmal Fall die Nachverfolgung der Infektionsketten einerseits ausgesprochen schwierig. Andererseits müssen dann Menschen unter Quarantäne gestellt, die sich außerhalb ihres familiären Umfeldes vollkommen korrekt verhalten haben.“

Jetzt dürfen auch wieder Besuche in Senioren- und Pflegeheimen möglich sein.
Prüft die Heimaufsicht des Gesundheitsamtes hier die Vorkehrungen?

Dr. Alexandra Barth: „Unsere Heimaufsicht ist seit Wochen in engem Austausch mit den Senioren- und Pflegeheimen und wir haben in Neumünster bislang keine Verdachtsfälle, geschweige denn Coronavirus-Erkrankungen eines Heimbewohners oder einer Pflegekraft.
Dies zeigt die gute Arbeit der Einrichtungen. Hinsichtlich der Besuche gelten besondere hygienische Maßnahmen, von deren Umsetzung der Fachdienst Gesundheit im Vorwege Kenntnis nimmt.“

Wie schätzen Sie die nächsten Wochen und Monate ein?

„Die Lockerungen der kontaktbeschränkenden Maßnahmen bringen die Gefahr einer schnelleren Infektionsausbreitung mit sich. 
Es kommt in den nächsten Monaten darauf an, dass wir alle nicht nachlässig werden und die Hygieneregeln konsequent einhalten, vor allem den ausreichenden Abstand zu jedem anderen Menschen zu jeder Zeit!“

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Detlef Rösenberg

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